Sissecher Holzmusig
Volkstümliche Band
Sissecher Holzmusig im «Volksstimme»-Nachtcafé
Die «Volksstimme» machte ihrem Namen im Nachtcafé vom vergangenen Donnerstag alle Ehre und präsentierte im KIK die Volksmusik-Formation Sissecher Holzmusig. Mit Klassikern, Premieren und allerlei Anekdoten verstanden es die sieben Musiker, ihr Publikum aufs beste zu unterhalten.
ch. «Lämpe, nüt als Lämpe», «Chettetürk im Engadin», «Mit em Bass uf d Schuggerei», «Harz am Füdle». So unkonventionell ihre Titel daherkommen, so sehr hebt sich die Sissecher Volksmusig von anderen Ländler-Formationen ab: Ihre Spezialitäten sind der Spielwitz, die Kombinationen mit «fremden» Stilrichtungen und die strahlenden Gesichter beim Musizieren. «Dass wir bei Folklore-Fernsehsendungen oft zur ersten Wahl gehören», so Urs Mangold, Kopf der Holzmusig, «hat neben unseren musikalischen Qualitäten auch damit zu tun, dass wir beim Spielen «luschtigi Grinde» machen.» Im «Volksstimme»-Nachtcafé gab die siebenköpfige Formation beinahe in Vollbesetzung einige Kostproben von ihrem breiten Repertoire und präsentierte mit der Komposition aus der Feder Urs Mangolds «Es bitzeli Viertel ab» gar eine gelungene Premiere.
Die drei Schwyzerörgeler und -örgelerinnen (Lorenz Oberli, Gabi Bürgin, Eva Bärtschi), die drei Klarinettisten (Christoph Straumann, Philipp Rieder, Urs Mangold) und der Bassist (Jacques Mader) erwiesen sich nicht nur in musikalischer Hinsicht als ausgezeichnete und überaus stilsichere Unterhalter. Zwischen den Stücken brachten Mangold und Jacques Mader das Publikum mit allerlei Anekdoten, welche jeweils die Titel für die eigenen Stücke lieferten, zum Schmunzeln. Besonderen Eindruck machte jene von der Japan-Tournee, zu der die Holzmusig vor gut zwei Jahren von Wysel Gyr eingeladen worden war. Die Schweizer spielten in Sälen, die zwischen 1500 und 3000 Personen fassten. Mangold zeigte sich fasziniert, wie es die Japaner verstünden, die Schweizer Folklore-Szene zu kopieren. Sie würden Alphörner bauen, in Clubs jodeln und eine eigene Jodlerzeitung herausgeben. Gejodelt werde selbstverständlich in Schweizer Dialekt»
Obwohl das Publikum in der Kellerbar auch nicht ganz so gross war, wie es die Musikanten von ihren Auftritten in Fernost gewohnt sind, waren sie sich für eine Zugabe nicht zu schade. Erst als es «es bitzeli Viertel ab» geschlagen hatte, liessen die Zuhörer die Sissecher Holzmusig von der Bühne.
Volksmusik-Oscar für Mangold
Dem Komponisten und Kopf der Sissecher Holzmusig wurde die höchste Auszeichnung zugesprochen, die der Schweizerischen Volksmusikverband zu vergeben hat: Urs Mangold wird für seine Verdienste um die Volksmusik mit dem Goldenen Violinschlüssel ausgezeichnet. Die Übergabe findet gemäss Radiomeldung vom vergangenen Samstag am 23. Oktober in Rünenberg statt.
Volksstimme Nr.