Papa's Crazy Project
Feuriger Funk und Blues
dom. «I feel something.»: Bandleader und Sänger Chus Ravenstijn machte beim rockigen Einstieg der «Papa’s Crazy Project» schnell klar, was er am Donnerstagabend im «Volksstimme»-Nachtcafé fühlte: «A burning desire» — ein brennendes Verlangen. Keine Frage, das Verlangen, welches unter brillanten Bläsereinsätzen (Markus Schaffner, Tenor-Sax; Nadja Krieg, Alt-Sax und Samuel Hagmann, Trompete) besungen wurde, war das Verlangen zu funken, bluesen, soulen und rocken. Und die acht Musiker (nebst den bereits erwähnten Bläsern: Niggi Lüthi am Keyboard, Gitarrist Werner Ackle, Leadgitarrist Rony Lehmann, Bassist Lars Mazzucchelli und Schlagzeuger Nathanel Ingold) entlockten dabei ihren Instrumenten Solides. Ob in Grossformation oder bei den vor allem in der zweiten Hälfte des Konzertes ausufernden Soli: Die junge Baselbieter Band, die erst seit vergangenem September zusammen spielt, kam beim Publikum an.
An kam wohl auch die Mischung der Coverversionen, die der Holländer Ravenstijn — der «Papa» — mit seinen Musikern aufköchelte: Fetzige Bluesstücke wie der «Mississipi Blues», Funkiges à la «Working on a soulmine» der «Average White Band» oder der James Brown Klassiker «I feel good» und nicht zuletzt ein echter Schmusesong, der aus der Feder des Keyboarders Niggi Lüthi stammte, liessen den «Rhythm and Blues'-Pegel vor und auf der Bühne zunehmend steigen. Faszinierend auch wie es die kleine «Big Band» schaffte, das Publikum mitzureissen und einen «drive' hinzulegen, der über die wenigen musikalisch schwächeren Momente leicht hinweghören liess.Kein Wunder sprang der Funke, liess das KiK-Publikum langsam (auf-)kochen, so dass es mit brennendem Verlangen zum Schluss drei Zugaben forderte.
Volksstimme Nr. 70 / 2000