Die Sache mit der Musik hingegen misslang ihm nicht. Heute trommelt «Famara» immer noch, singt aber auch, und zwar unter anderem in Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und diversen afrikanischen Dialekten. Ein Sprachgenie sei er aber nicht, sagt er bescheiden, denn: «Ich kann ja keinen afrikanischen Dialekt perfekt.»
Nachdem er vor 13 Jahren über einen senegalesischen Bekannten zum ersten Mal afrikanischen Boden betrat, durchlebte «Famara» auf dem Schwarzen Kontinent eine Traumkarriere: Er traf die entscheidenden Leute, die sein Talent erkannten, die Presse biss an, und bald sass er als weisser Reggae-Musiker in einer Fernsehshow. «Es waren die richtigen Vibes», meint «Famara» dazu – in Afrika habe er sich stets zu Hause gefühlt.
Ohne Allüren
Vor drei Jahren war er zum letzten Mal dort. Danach erlitt der Musiker einen Zusammenbruch – Burnout. «Es war eine katastrophale Zeit. Ich konnte nicht mehr sprechen», blickt er zurück. Nicht nur das Nichtvorhandensein irgendwelcher Starallüren des Reggae-Stars, sondern gerade auch die Offenheit, mit der er über seine Schwächen spricht, brachte ihm im Publikum viele Sympathien ein.
Heute hat sich «Famara» erholt. Ein neues Album ist auf dem Markt und diverse Konzerte stehen an. Und wer den «Nachtcafé»-Gast in Action erleben will, braucht nicht nach Afrika zu reisen: Ein Besuch am «Liestal Air» am nächsten Samstag reicht völlig aus.
Volksstimme Nr. 72 / 2009