Nachtcafé vom 03.02.2004   Liste aller Gäste       

Sebastian Bürgin
Music-Star Finalist und Sänger 

Sebastian Bürgin Sebastian «Baschi» Bürgin im Nachtcafé: «Baschi-Mania» lässt KiK aus allen Nähten platzen
Sebastian «Baschi» Bürgin muss te sich am Sonntag aus der Sendung «MusicStar» verabschieden, am Dienstag stand er im Nachtcafé der «Volksstimme» aber noch einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Die Veranstaltung musste wegen dem immensen Publikumsandrang sogar kurzfristig vom Sissacher KiK ins Gelterkinder Marabu verlegt werden.

sg. «Da kommt doch niemand», hatte Sebastian «Baschi» Bürgin noch befürchtet, als er vor ein paar Wochen von der «Volksstimme» angefragt wurde, ob er ins Nachtcafé kommen wolle. Er täuschte sich gewaltig. Schon um 19.45 Uhr standen die vorwiegend jungen und weiblichen Fans am Dienstag vor dem KiK in Sissach Schlange. Rund eine Dreiviertelstunde später sah das Bild vor dem Eingang nicht anders aus. Einziger Unterschied: Das KiK selbst war nun schon zum Brechen voll. Kurzerhand wurde daraufhin die ganze Veranstaltung ins Marabu nach Gelterkinden verlegt.
Mit zehn Minuten Verspätung und vor rund 300 johlenden und klatschenden Zuschauern konnte das «Heimspiel» von Baschi Bürgin im Marabu doch noch beginnen. «Denkst du, dass bei deiner Abwahl am Sonntag alles mit rechten Dingen zu ging?», fragte «Volksstimme»-Redaktor Philipp Loser den 17-Jährigen. «Nein», antwortete dieser schlicht und die Zuschauer waren der gleichen Meinung. Er fände es schon ein bisschen kurios wie das ganze abgelaufen sei, aber man habe gar keine Chance herauszufinden, was war, denn bei SF DRS herrsche grosses Schweigen.
Doch Baschi nimmt die ganze Sache locker, so sagte er dann auch, dass er froh sei, dass er die Sendung mit einem «guten Abgang» verlassen konnte. Er habe kein «Gnadenbrot» in Form eines Friendship-Tickets von den anderen Finalisten gewollt. «Wenn ich schon draussen bin, dann richtig.» Er freue sich auf das, was jetzt kommt, denn bei «MusicStar» gewinnen habe er sowieso nie wollen. «Aber es ist natürlich eine gute Plattform.»
So hat der Gelterkinder auch schon einige Angebote wie etwa das «dreckige Lied», das Chris von Rohr mit ihm machen will oder einen Film, in dem er die Hauptrolle spielen soll. «Eigentlich möchte ich aber noch nicht über die konkreten Angebote reden, solange noch nichts unter Dach und Fach ist», so Baschi.

«Ganz oder gar nicht»
Im Grunde genommen habe das Projekt mit «MusicStar» auf sehr viel Zufall, Glück und Spontanität basiert. «An jenem Tag, an dem ich an dem Computer sass und mich angemeldet habe, hätte ich genausogut woanders sein können.» Als er sich aber entschlossen habe, mitzumachen, dachte er «ganz oder gar nicht» und meldete sich gleich an allen vier Casting-Orten an.
Nach seinem Auftritt in der dritten Casting-Show dachte Baschi schon, dass alles vorbei sei. «Ich konnte gerade einmal drei der sechs Lieder so halbwegs auswendig.» Aber die Jury wollte ihn eine Runde weiter haben, auch wenn sie sich mit Baschi einig war, dass der Auftritt «für die Füchse» war.
«Wie erklärst du dir, dass du in der Vorschau von MusicStar nur so kurz zu sehen warst?», wollte Philipp Loser wissen. «Baschis» Antwort: «Wahrscheinlich weil ich zu wenig Emotionen gezeigt habe, als ich weitergekommen bin, denn die Leute wollen nun mal Emotionen sehen.»
Als es richtig los ging mit den Sendungen war aber der junge Sänger schnell im Mittelpunkt des Geschehens. Es sei schon ein komisches Gefühl gewesen, vom einen Tag auf den andern plötzlich so im Rampenlicht zu stehen. Und die vielen Mädchen und Frauen, die jeweils nach den Auftritten auf ihn gewartet hätten, hätten ihn schon fast an alte Beatles-Zeiten erinnert, meinte Baschi scherzhaft.

«Ich brauche das nicht»
Natürlich waren im Nachtcafé auch die ganzen Geschichten im «Blick» ein Thema. «Das war wirklich unglaublich, die kennen keine Grenzen», sagte Baschi. «Ich brauche es wirklich nicht, dass man mich so runter zieht», sagte er weiter, was von den Zuschauern prompt mit viel Applaus beantwortet wurde. Es habe ihn schon getroffen, was über ihn geschrieben wurde. Vor allem als es dann hiess, die Liebe zu Katy sei nur inszeniert gewesen, habe es recht weh getan. Was die Medien angehe, seien sie bei «MusicStar» recht ins kalte Wasser geworfen worden. «Wir wussten gar nicht richtig, wie wir mit dem Ganzen umgehen müssen», so Baschi.
Auch der Konkurrenzkampf sei grösser gewesen, als man denke. Trotzdem überwiegen auch für ihn die schönen Erlebnisse. Zum Beispiel seine Freundschaft mit Piero, den er durch «MusicStar» kennen gelernt hat. «Er konnte mir mit seiner enormen Erfahrung sehr viel helfen. Er könnte hier wahrscheinlich bis vier Uhr morgens erzählen, was er schon alles gemacht hat in seinem Leben», schmunzelte Baschi.
«Wie möchtest du von den Leuten in zehn Jahren angesehen werden?», fragte Philipp Loser, bevor er die Fragerunde fürs Publikum öffnete. «Ich möchte einfach als Künstler ernst genommen werden», antwortete Baschi und erntete wiederum grossen Applaus.
Natürlich kam bei den Fragen aus dem Publikum auch das Thema Fussball zur Sprache. «Ich vermisse das Fussballspielen grausam, aber ich werde wohl trotzdem vorerst eine Pause einlegen», sagte Baschi. Ganz ans Aufhören wolle er aber noch nicht denken.
«Singst du noch etwas?» Diese Frage musste ja kommen. «Ihr werdet es mir nicht glauben, aber ich traue mich fast nicht, hier ist es doch etwas persönlicher als im Fernsehen», antwortete Baschi. Schliesslich traute er sich doch noch, und sang – passend zu seinem Befinden – «Hemmige» von Mani Matter. Doch das bedeutete keineswegs das Ende seines Auftrittes im Marabu, denn nach dem Nachtcafé war er noch gute eineinhalb Stunden damit beschäftigt, die vielen Fans mit Autogrammen und Fotos glücklich zu machen.

Dank an alle
Das gabs noch nie in der nunmehr doch sechsjährigen Ge schichte des «Nachtcafés». Der Sissacher KiK-Keller war am Dienstagabend derart gestossen voll, dass es echt gefährlich wurde. Und von draussen strömten immer noch Leute herein und versuchten in den Keller hineinzukommen. Da entschlossen wir uns kurzfristig, die Veranstaltung in den viel grösseren Kulturraum «Marabu» in Gelterkinden zu verlegen. Es wurden Fahrgemeinschafften gebildet und alle Baschifans zwei Dörfer weiter verfrachtet. Am Schluss war das «Marabu» mit rund 300 Leuten ebenfalls ziemlich voll. Herzlichen Dank an alle, welche die «Züglete» ohne Murren mitgemacht haben und auch an die Leute vom «Marabu»-Team, insbesondere Susanne Reimann, welche spontan in die Bresche gesprungen sind. Herzlichen Dank auch an Dani Kalt und Erich Althaus, die innerhalb von kürzerster Zeit eine Mikrophonanlage organisiert und installiert haben. Wunderbar, wenn man auf so flexible Leute zählen kann. Die Redaktion.

Katy hatte alle Hände voll zu tun
sg. Nicht nur Baschi war nach dem Nachtcafé lange damit beschäftigt, die Wünsche der Fans zu erfüllen. Auch seine Freundin Katy Winter, die während dem Nachtcafé im Publikum sass, blieb nicht lange unerkannt. Sie hatte alle Hände voll zu tun und verteilte freundlich Autogramme, redete mit den Fans und liess sich mit diesen fotografieren. «Damit habe ich nicht gerechnet, denn eigentlich ist es ja Baschis Auftritt, und ich war als ganz normale Zuschauerin im Publikum», schmunzelte sie.

Volksstimme Nr. 15 / 2004