Nachtcafé vom 31.01.2013   Liste aller Gäste       

Hanni und Benjamin Huggel
Mutter und Landrätin, Sohn und Ex-FCB-Profi 

Hanni und Benjamin Huggel Der Sohn ist der erfolgreichste Schweizer Fussballer der Geschichte. Die Mutter politisiert im Baselbieter Landrat. Zusammen waren Benjamin und Hanni ­Huggel am Donnerstag zu Gast im Nachtcafé der «Volksstimme».

fh. Fussball und Politik. Für die meisten passt das nicht wirklich zusammen. Zwar bekennen sich einige Basel­bieter Politiker als Anhänger des FC Basel und sind des Öfteren in der ­VIP-Lounge des St.-Jakob-Parks anzutreffen, doch mit Politik haben nur die allerwenigsten Fussballer etwas am Hut. Benjamin Huggel ist einer dieser wenigen.
Der Ex-FCB-Profi konnte sich das allerdings nicht aussuchen. Seine Mutter, Hanni Huggel, sitzt seit fast zehn Jahren für die SP im Landrat. Dass Fussball und Politik bei den Huggels einen speziellen Stellenwert haben, zeigte sich während der Talk­runde mit «Volksstimme»-Chefredaktor Jürg Gohl. Geschickt leitete er immer wieder von einem Themenfeld ins andere über.

«Basel wird Meister»
So erzählte Hanni Huggel, dass am Esstisch vor allem drei Themen ­dominierten: Fussball, Politik und Musik. Letzteres vor allem dank Sohn und Bruder David, der in einer Band spielt. So weit hat es Beni Huggel nicht gebracht. So sorgte Hanni für einen ersten Lacher im Saal der ­Oberen Fabrik, als sie den Zuschauern verriet, dass Benjamin in seinen jungen Jahren Cello spielen lernen musste.
Dass sich zwar beide für die ­Vorlieben des anderen interessieren, in ihrem eigenen Metier aber doch mehr zu Hause sind, bewiesen die beiden Talkgäste, als es um zwei Prog­nosen ging. «Mir wei luege», meinte Hanni auf die Frage, wer Schweizer Meister werde. Beni, wie könnte es anders sein, tippte auf den FC Basel. Aus dem Publikum gab es vereinzelte «YB-Rufe». Der Ex-Profi meinte dazu: «Sie waren öfter nahe dran, reichen wird es aber auch dieses Jahr nicht.»
Umgekehrtes Spiel dann bei der Frage, wen das Baselbieter Stimmvolk am 3. März in den Regierungsrat wählen wird. Hier gab sich Benjamin eher bedeckt, während Hanni auf Parteikollege Eric Nussbaumer tippte.
Die sonst lockere Stimmung kippte plötzlich, als Moderator Jürg Gohl das Spiel der Schweizer Nationalmannschaft in der Türkei ansprach, in welchem Benjamin Huggel eine unglückliche Rolle spielte. Für einmal rückte das Bild Fussball-Politik in den Hintergrund, man spürte, dass in erster Linie Mutter und Sohn auf der Bühne sassen. «Ich hatte echt Schiss, als ich das am Fernsehen sah», sagte Hanni. Benjamin fügte hinzu: «Es war nicht einfach, das Türkei-Spiel zu verarbeiten.»
Die Zuschauer gingen jedoch nicht in bedrückter Stimmung nach Hause. Denn sie hatten die einmalige Gelegenheit, den Huggels persönliche Fragen zu stellen. Dabei behielt schlussendlich doch der Fussball die Oberhand: sämtliche Fragen gingen an den Ex-FCB-Star.

Bilder zum Nachtcafé mit Benjamin und Hanni Huggel finden Sie in unserer Galerie auf www.volksstimme.ch

Volksstimme Nr. 15 / 2013