Augenschein vom 25.07.2017   Liste aller Augenscheine       

Vier Damen und ein junger Mann

Vier Damen und ein junger Mann Mit Fachwissen und Humor führt Alex Schläpfer die Besucher durch den Zolli.
An einer Abendfu?hrung haben die Teilnehmenden des «Volksstimme-Augenscheins» die neue Elefantenanlage im Basler Zolli besucht.

Die letzten Besucher des Basler Zollis eilen zum Ausgang, als Zoofu?hrer Alex Schläpfer die Teilnehmer des «VolksstimmeAugenscheins» in Empfang nimmt. Er fu?hrt die Gruppe durch den abendlich stillen Zoo zur neuen Elefantenanlage Tembea. Seit Anfang März können sich die vier Elefantendamen und der Bulle u?ber ihren Auslauf freuen. «Tembea», auf Swahili heisst das «in Bewegung», ist Programm fu?r die Elefanten. Sie sollen sich in ihrem 5300 Quadratmeter grossen Gehege möglichst viel Bewegen. Beim Näherkommen wird allerdings klar, dass an diesem Abend nur ein kleiner Schwarm Perlhu?hner und mehrere nistende Störche in der Anlage in Bewegung sind. Beide Vogelarten gehören zum Konzept, welches das Nebeneinander von Tiergruppen, wie sie auch in Afrika vorkommen, einschliesst. Die Elefanten haben es sich im Inneren des Gebäudes gemu?tlich gemacht. Sie schu?tteln an den Heuballen, die u?ber ihren Köpfen aufgehängt sind, oder tasten mit ihren Ru?sseln neugierig herumliegende Äste ab. Malayka, Heri, Maya und Rosy teilen sich ein gemeinsames Quartier. Der 24jährige Bulle Jack ist in einem separaten Teil der Anlage untergebracht. Er ist die Hoffnung auf ku?nftigen Elefantennachwuchs im Basler Zolli. Erst zweimal ist im Zoo ein Elefantenbaby zur Welt gekommen. Jack soll es richten. Vor einem Jahr wurde die Haltung der Elefanten umgestellt. Im sogenannten «geschu?tzten Kontakt» nähert sich der Tierwärter den Tieren nur noch auf Abstand. Er ist damit nicht mehr Chef der Herde, sondern gibt diese Rolle an die Weibchen, meistens das älteste, ab. Heri hat die Aufgabe der Matriarchin in der vierköpfi gen Weibchengruppe u?bernommen.

Alex Schläpfer erzählt mit viel Fachwissen und einer guten Portion Humor. Dazu gehört die Geschichte mit den Futterstellen. 120 davon wurden auf der topmodernen Anlage eingerichtet. 80 werden zu unterschiedlichen Zeiten mit dem Computer geöffnet, damit die Elefanten sich durch die Anlage bewegen und nach dem Futter suchen. Allerdings haben die Erbauer nicht mit der Schlauheit der Tiere gerechnet. Sie hören das feine Klicken der Schieber und wissen daher genau, wo sich eine Futterstelle geöffnet hat. Statt Suchen heisst es darum, gemu?tlich zum Futterplatz spazieren.

Volksstimme Nr. 84 / 2017