Augenschein vom 22.07.2011   Liste aller Augenscheine       

Preisgekrönte gebrannte Wasser

Preisgekrönte gebrannte Wasser Das Markenzeichen der Ernst Zuber AG sind: Preisgekrönte gebrannte Wässer in edler Ver packung. Seit vierzig Jahren betreiben die Geschwister Yvonne und Rosmarie Zuber Obstgrosshandel und brennen erlesene Brände.

hob. «Unsere gebrannten Wässer werden ausschliesslich aus Schweizer  Früchten hergestellt», sagte Rosmarie Zuber, Mitinhaberin der Ernst Zuber AG in Arisdorf. Über 30 «Volksstimme»-Augenschein-Teilnehmer lauschten ihren spannenden Ausführungen im schmucken Degustationsraum, dem ehemaligen Mühlekeller und inmitten von Aquarellen an den gemauerten Steinwänden.
Ihr Vater Ernst Zuber hatte 1933 die Getreidemühle für 33 000 Franken gekauft. Für diese Zeit sei das eine Riesensumme gewesen, weiss die Tochter. «Aber das Herz meines Vaters hat nicht für das Mehl geschlagen», sagt sie schmunzelnd. Schon drei Jahre später schaffte er nämlich eine Brennerei an. Immer wieder wurde investiert: in modernere Brennapparaturen, in eine Mosterei und in eigene Obstplantagen in Arisdorf und Bubendorf.

Geschäftsübernahme
Für das Baselbiet sei Ernst Zubers Obsthandelspolitik  richtungsweisend gewesen und er habe sich immer mehr auf die beiden Standbeine Obsthandel und die Herstellung edler Destillate konzentriert. 1958 sei als Folge dieser Entwicklung die Getreidemühle aufgegeben  worden.
1970 übernahmen die beiden Schwestern Rosmarie, Geschäftsführerin und Verantwortliche für die Flaschenkreationen, und Yvonne, Betriebsleiterin und Brennerin, das Unternehmen und gründeten die Aktiengesellschaft Ernst Zuber AG. Seit damals liegt die Leitung der Firma in den Händen der beiden Töchter. «Am Anfang sind wir als Frauen belächelt worden. Aber mittlerweile sind wir akzeptiert», so Zuber.
Die Augenschein-Teilnehmer dislozieren zum hochmodernen und blitzsauberen Sortierraum. «Während der Kirschenernte verarbeiten wir an Spitzentagen gegen 40 Tonnen Tafelkirschen», sagt Zuber. Das heisst: Die Kirschen werden gewaschen, kalibriert und abgepackt. «Jede Kirsche wird auf etwaige Schäden fotografiert und durchleuchtet », erklärt Zuber. Früher musste das alles von Hand erledigt werden.
Das Innere der Brennerei ist mit modernster Technik bestückt. Um immer gleichbleibende Qualität zu produzieren, sei aber nicht nur moderne Technik, sondern auch perfektes Ausgangsmaterial, viel Erfahrung, die Liebe zum Handwerk und nicht zuletzt ungebrochene Leidenschaft zur Perfektion nötig, sagt Rosmarie Zuber.
Dieser Leidenschaft fühlten sie sich verpflichtet, so Zuber. «Nicht nur bei der Herstellung unserer eigenen Produkte, sondern auch dann, wenn uns die Leute eigene Früchte zum Brennen bringen», erklärt sie.

Goldmedaillen
«Anlässlich der Distiswissprämierung 2009/2010 haben wir zahlreiche Goldmedaillen für unsere Produkte erhalten und dürfen uns ‹Brennerei des Jahres 2009/2010› nennen», sagt sie mit einigem Stolz.
Es werde viel Wert auf Kundennähe gelegt. Tradition sei ihnen wichtiger  als Konzessionen an den Eigengeschmack. Die Erzeugnisse der Ernst Zuber AG sollen Raritäten bleiben.

Die Degustation
Zurück im heimeligen Degustationsraum konnte man sich bei der  anschliessenden Degustation von der Güte der gebrannten Wässer  überzeugen. «Wir leisten uns den Luxus, die Liebe zum Detail zu pflegen»,  erklärt die Brennmeisterin Yvonne Zuber. So werde der prämierte Kirsch aus Hochstammkirschen gebrannt. «Die sind zuckersüss und ergeben eine Topqualität», verrät sie. Ihr Ziel sei nicht Massenproduktion. Nur wer Qualität liefere, bleibe an der Spitze. Und wahrlich: Das schmeckt man.

Volksstimme Nr. 82 / 2011