Das Schloss Wildenstein oberhalb Bubendorf kann für verschiedenste Anlässe gemietet werden.
Die «Volksstimme»-Leser wurden an einem Sommerabend zu Schlossherren und -frauen und erhielten einen Einblick in das frühere und heutige Leben auf Schloss Wildenstein oberhalb von Bubendorf.
Auf der Hochebene, südlich von Bubendorf in einem Seitental der Hinteren Frenke: dort liegt das Schloss Wildenstein – die einzig erhaltene und bis vor Kurzem bewohnte Höhenburg des Baselbiets. Im Rahmen eines «Volksstimme-Augenscheins» erhielten rund 30 Personen einen Einblick in die Geschichte des Schlosses, aber auch dessen Nutzung in der heutigen Zeit.
«Ob wir Gespenster sehen, kann ich Ihnen nicht sagen», sagte Hans Rudolf Tschopp, der zusammen mit Erich Ritzmann die Führung durch das Anwesen leitete. Die Gespenster kämen in der Regel erst um Mitternacht und bis dann werde die Führung sicherlich zu Ende sein.
Gespenstig dürfte dem einen oder anderen eine andere Aussage vorgekommen sein: «Klar, die Kanonen sind geladen», beantworte Tschopp eine Frage aus den Reihen der «Volksstimme»-Leser, gab zugleich aber auch Entwarnung: Die Kanonen würden nur bei Besuchern gezündet, die man auf dem Schloss nicht wolle. «Zu diesen gehören Sie sicher nicht», so Tschopp mit einem Schmunzeln.
Beim Begehen des markanten Wohnturms erfuhren die Schlossbesucher von den beiden Herren, die dem Verein «Freunde von Schloss Wildenstein» angehören, einiges über die geschichtliche Vergangenheit des Anwesens. So beispielsweise, dass Wildenstein eine Gründung der Eptinger im 13. Jahrhundert war. Während vieler Jahre, zuletzt bis in die 1990er-Jahre, war die Höhenburg zudem im Besitz des Basler Geschlechts Vischer, bevor es 1995 vom Kanton Baselland für 11,5 Millionen Franken gekauft wurde: «Sie sind sozusagen jetzt alle Miteigentümer dieses Schlosses», sagte Tschopp.
Unterhaltend erzählten Tschopp und Ritzmann über die früheren Zeiten, als es im Wohnturm extra ein Zimmer für Taufen gab oder die Bewohner mit einer Glocke aus dem Schlafzimmer den Küchenservice bestellen konnten. Einen Einblick erhielten die «Volksstimme»-Leser nicht nur in den Wohnturm, sondern auch in das nebenstehende Wohngebäude, den sogenannten «Plantabau». Zwar erinnern noch verschiedenste Wandmalereien oder der Schieferplattenboden in der Küche an die Vergangenheit. Ansonsten ist das Gebäude aber restauriert und modernisiert worden und kann heute für die verschiedensten Anlässe gemietet werden: «Wer weiss, vielleicht heiratest auch du, kleine Prinzessin, einmal in diesem Raum hier», verabschiedete Tschopp ein Mädchen.