Augenschein vom 14.07.2010   Liste aller Augenscheine       

Hoch über den Dächern der Stadt Basel

Hoch über den Dächern der Stadt Basel Neun Lifte, 31 Stockwerke und 542 Treppenstufen: Das bislang höchste bewohnbare Gebäude der Schweiz  beeindruckt mit Grösse, modernen Anlagen und natürlich der spektakulären Aussicht.

Gespannt sitzen 25 Leute in der grosszügigen Empfangshalle des Hotels Ramada Plaza und warten auf die beiden Vertreter der Messe Basel, die beim neuesten «Augenschein» der «Volksstimme» durch den Basler Messeturm führen werden. Aufgeteilt auf zwei Gruppen – mehr als 13 Leute passen nicht in die modernen Personenlifte, die zu den Stockwerken führen – geht es auf Erkundungstour im Basler Wahrzeichen unter den Hochhäusern.
Die erste Gruppe begibt sich direkt in die Untergeschosse: Lediglich zwei Etagen befinden sich im Messeturm unter der Erde, da nicht weiter nach unten gebohrt werden konnte. Deshalb sind auch die Lagerräume sehr beschränkt.
Sicherheit wird gross geschrieben im Messeturm: Die Sicherheitsanlagen umfassen unter anderem Rauchmelder, Druckbelüftung und Notstromdiesel. Eine Sprinkleranlage im zweiten Untergeschoss wird aktiviert, sobald im Gebäude Temperaturen über 68 Grad entstehen. Daneben befinden sich im ganzen Gebäude Lautsprecheranlagen, die im Falle einer Evakuierung in drei Sprachen darüber informieren, dass der Turm verlassen werden muss.
Das Treppenhaus steht für den täglichen Gebrauch nicht zur Verfügung. Der Zugang erfolgt ausschliesslich über die Aufzüge. Insgesamt verfügt das Gebäude über neun Lifte: Davon stehen drei den Hotelgästen zur Verfügung, drei weitere sind für die Mieter der Büroräumlichkeiten sowie Waren, Konferenz und Feuerwehrlift.
Sowohl Hotelgäste als auch Mieter kommen nur mit ihrem Badge in die  jeweiligen Stockwerke. Einmal im Jahr werden die Treppen allerdings für das sportliche Publikum geöffnet: Während der Mustermesse Basel wird jeweils das Tower Running veranstaltet und veranlasst die teilnehmenden Treppensteiger, 542 Treppenstufen nach oben in Rekordzeit zu überwinden.
Bald wird der Messeturm als höchstes bewohntes Gebäude der Schweiz vom Prime Tower in Zürich abgelöst. Für die «Volksstimme»Leser ist aber klar, dass das eigentliche Wahrzeichen in Basel bleiben wird: «Der höchste Turm ist noch immer der auf der Chrischona», sind sich die Besucher einig.

Nichts für Menschen mit Höhenangst
Nachdem die Leserinnen und Leser alle technischen Anlagen von der Sprinklerzentrale über die Kältezentrale bis zur Wasseraufbereitung im obersten Stockwerk gesehen haben, geht die Führung in den Räumlichkeiten des Hotels Ramada Plaza weiter.
Neben Restaurant Filou, Sauna und Tagungsräumen sind es vor allem die Zimmer, die interessieren. In den Hotelzimmern der verschiedenen Kategorien, die vom 5. bis zum 14. Obergeschoss reichen, bewundern die Leser die grosszügigen Betten, modernen Badzimmer und nicht zuletzt den  atemberaubenden Blick über Basel und die nähere Umgebung. Aus einer der Suiten im 14. Stock reicht die Aussicht vom St. Jakob Park über die Wettsteinbrücke bis hin zum Sankt Johann-Quartier. An Höhenangst sollte man nicht leiden, wenn man eines dieser Zimmer bewohnt.
Beendet wurde die Führung in der Sky Lounge, die sich im 30. Stock befindet. Die «Volksstimme»Leserinnen und Leser liessen noch einmal die technischen Finessen, für die sich die meisten von ihnen in erster Linie interessierten, Revue passieren und genossen den einmaligen Ausblick. Landrat Isaac Reber, der ebenfalls mit dabei war, musste dabei seine Geografiekenntnisse unter Beweis stellen und in der weiten Ferne die Sissacher Fluh suchen.

Catherine Weyer

Volksstimme Nr. 80 / 2010