«Volksstimme-Augenschein» in der Coop-Kellerei Pratteln
«Volksstimme»-Leser als Koster in der Coop-Kellerei Pratteln.
Beim Besuch in der Coop-Kellerei erhielten die «Volksstimme-Augenschein»-Teilnehmer einen Einblick in moderne Kellereitechnik. Zum Schluss durfte aber auch noch degustiert werden, dabei erwiesen sich einige Teilnehmer als wahre Weinspürnasen.
Coop führt in seinem Sortiment rund 2000 Weine und Schaumweine. Ein Teil davon wird in der Coop Weinkellerei in Pratteln selbst abgefüllt, und ein weiterer Teil sogar dort erst zu Wein verarbeitet. Vor rund 20 Jahren hat Coop noch fünf Weinkellereien
betrieben, welche nun alle in der Weinkellerei in Pratteln vereint sind. Dieses grosse Weinhaus durften sich über zwanzig «Volksstimme»-Leser im Rahmen der Aktion «Augenschein» einmal ganz genau anschauen.
Der Wein gelangt in Tankwagen oder Übersee-Containern nach Pratteln. Dort muss er in einem ersten Schritt analytisch und sensorisch geprüft werden. Nur wenn er den Qualitätsanforderungen entspricht, wird der Wein entladen. Je nach Rebsorte, Herkunft, Jahrgang und Weinstadium muss der Wein im tiefen Keller verschiedenen Arbeiten unterzogen werden.
Hygiene wird grossgeschrieben Diese bekamen die «Volksstimme»-Leser nicht zu Gesicht. Für sie begann die Tour erst dort, wo der Wein bereits einige Wochen alt ist. Dann wird er nämlich in Flaschen abgefüllt, die danach verschlossen, gekapselt und etikettiert werden. Anschliessend werden die Flaschen in Kartonschachteln verpackt und palettisiert. Die meisten dieser Arbeiten übernehmen moderne Anlagen. So können gut 10?000 Flaschen pro Stunde abgefertigt werden.
Täglich, bevor die Abfüll- und Verschlussanlage in Betrieb genommen wird, muss diese erst gespült und steril gemacht werden. Das bekommen die «Augenschein»-Teilnehmer allerdings nicht zu Gesicht, denn steril gemacht werden die Anlagen bereits in den frühen Morgenstunden – ebenfalls automatisch. Erst wenn die Maschinen steril sind und getestet wurden, kann das Abfüllen beginnen.
Nach dem Abfüllvorgang kommt der Wein in den Flaschenkeller, wo der Wein bis zur Auslieferung gelagert wird. Im Bereich der Detailkommissionierung gehen laufend Bestellungen ein, die von den Coop-Mitarbeitern entsprechend gerüstet werden. Diese Bestellungen werden heute mittels einer Software gesteuert und laufen weitestgehend ohne menschliche Hilfe ab. Der Warenbestand der Coop-Filiale wird systematisch geprüft; wird der Mindestbestand unterschritten, löst das System eine Bestellung für den Nachschub aus.
Degustation zum Abschluss Auch einen kurzen Blick in den Offenweinkeller konnten die «Volksstimme»-Leser werfen. In kleinen und grossen Fässern gärt dort im Herbst der Traubenmost aus sieben Kantonen der Schweiz. Die Gärführung ist eine sehr wichtige Aufgabe der Önologen. In diesem Stadium können sie den Charakter des Weins nämlich beeinflussen. Während der alkoholischen Gärung entstehen neben den Sekundäraromen auch Alkohol, Wärme und Kohlenstoffdioxid. Letzteres kann für die Weintechnologen einer Weinkellerei ganz schön gefährlich werden. Deshalb wird der Sauerstoffgehalt der Kellerluft permanent gemessen, fällt dieser zu tief, signalisiert die Überwachungsanlage Alarm.
Zum Abschluss der Tour wartet auf die Besucher der Coop Weinkellerei noch eine spezielle Herausforderung. Unter dem Motto «Die wunderbare Vielfalt des Schweizer Weins» testete Reinhard Vögele, der als Verantwortlicher für die Weinkellerei die Führung durch die grosse Anlage geleitet hat, die Weinkenntnisse seiner Oberbaselbieter Gäste. Aus drei Schweizer Weissweinen sollten diese dort zum Beispiel den Ostschweizer herausschmecken. Das war gar nicht so einfach, aber die Teilnehmer bewiesen ein feines Näschen. Da musste sich auch der Experte beeindruckt zeigen.