Farnsburgbeizer Andreas Putzi in «seinem» Weinkeller, wo önologische Schätze aus aller Welt lagern.
Der erste Besuch mit Leserinnen und Lesern führte im Rahmen der «Volksstimme»-Serie «Augenschein» auf die Farnsburg. Susann und Andreas Putzi sowie ihr Team führten durch den Betrieb und zeigten, was hinter den Kulissen so passiert.
wi. Schon die Lage ist phänomenal – bei schönem Sommerwetter noch viel mehr. Die Farnsburg liegt und ist schön. Wohl gelaunt konnten rund ein Dutzend «Volksstimme»-Leserinnen und Leser einen Blick hinter die Kulissen der Farnsburg werfen. An Küchenchef Norbert Bachmann war es, durch die Küche zu führen.
Bachmann zeigte und erklärte nicht nur die diversen Küchengeräte, wie Öfen, Kochherde und Kühlanlagen, sondern auch wie das hausgemachte Brot im Holzofen gebacken wird und wie das Sorbet entsteht. Es wurde gezeigt wie Pfirsiche blanchiert werden und wo die Garnituren bereit liegen.
Bachmann führte aus, dass es in der Farnsburgküche keinen Steamer und kein Aromat habe. Den Steamer brauche es nicht, weil man genug Zeit habe, und Aromat sei verpönt. In der Farnsburgküche kochen fünf Leute. Sie verpflegen an einem Sonntag 50 bis 60 Gäste mit à la Carte-Essen, plus 50 Essen auf der Terrasse.
37 verschiedene Gläsertypen Susann Putzi war es vorbehalten die kleine Gruppe durchs Haus zu führen. Vom grossen Saal im ersten Stock über die Gästezimmer bis zum Restaurant und die Stube. Auf der Farnsburg wird mit 37 verschiedenen Gläsertypen gearbeitet. Weil das Wasser stark gipshaltig ist, werden mit einer Osmoseanlage rund 98 Prozent aller Mineralien herausgefiltert.
Dies hat zur Folge, dass die Gläser, wenn sie aus der Geschirrwaschmaschine kommen, zum Trocknen aufgestellt werden und ohne Abtrocknen einen wunderschönen Glanz erhalten.
In der Vinothek war denn Patron Andreas Putzi in seinem Element. Der Bündner schilderte die verschiedenen Umbaustationen des herrlich kühlen Kellers, die zu dem führten, was er heute ist: ein Lagerort für rund 55000 Weinflaschen.
Wegen der aktuellen Markt lage, wo zum Teil Phantasiepreise bezahlt werden, ist Putzi dazu übergegangen, bestimmte Weine zu «verstecken» bis sich der Markt wieder beruhigt hat. Der Farnsburgbeizer ist es schlicht leid, die vorherrschende Preistreiberei vor allem bei Rot weinen aus dem Bordeaux und dem Burgund mitzumachen.
Putzis preisgekrönter Weinkeller – Weinkeller des Jahres 1993 von GaultMillau Schweiz, Weinkeller des Jahres 1996 von der Ordre Mondial Schweiz und mehrfacher Träger des Grand Award der US-Weinzeitschrift Wine Spectator – ist immer ein Besuch wert. Umso besser ist es, wenn sich der Patron Zeit zum Fachsimpeln nimmt. Dies war beim «Volksstimme»-Augenschein ganz bestimmt der Fall.