Augenschein vom 11.08.2017   Alle       

Besuch bei der Schaub Medien AG und «Volksstimme»

Besuch bei der Schaub Medien AG und «Volksstimme» Wie entstehen Drucksachen? Wo wird die «Volksstimme» produziert? Der letzte «Augenschein» dieses Jahres fu?hrt die Besucher in die Betriebe der Schaub Medien AG in Liestal und Sissach.

Wir haben sie täglich in der Hand: Zeitungen, Broschüren, Prospekte oder Flyer. Die Flut der Papiererzeugnisse scheint unerschöpflich. Wie werden Sie hergestellt? Welcher Aufwand steckt dahinter? Zu diesen Fragen konnten sich die Besucher des letzten Augenscheins in diesem Sommer informieren. Die Besichtigung der Schaub Medien AG startete am Dienstagnachmittag mit dem Besuch der Druckerei in Liestal. Danach ging es nach Sissach, wo im Stammhaus ein Bilck in den Museumskeller geworfen wurde und der Tag mit einem Apéro seinen Abschluss fand. Die Fünffarben-Offsetdruckmaschine im Untergeschoss der Gebäulichkeiten in Liestal lief auf Hochtouren als die ersten Besucher eintrafen. Es war laut und der Geruch nach Papier und Farbe lag in der Luft. «Bis 18 000 Druckbogen pro Stunde kann eine solche Maschine produzieren», sagt Kundenberater Peter Zwahlen. Die Papierbogen sind bis zu 74 mal 104 Zentimeter gross. So werden auf einem Bogen mehrere Seiten einer Broschüre gleichzeitig gedruckt. Dieser wird dann geschnitten. «Hat sich schon einmal jemand den Finger abgeschnitten?» fragte ein besorgter Teilnehmer beim Anblick des Mitarbeiters, der das Papier manuell in die Schneidemaschine schob. Zwahlen beruhigte, Finger wurden noch keine geopfert, dafür sorgen spezielle Sicherheitsvorkehrungen. Die Besucher folgen den Produktionsschritten der Drucksachen vom Schnitt zur Falzmaschine und von dort zum Sammelhefter. Im Sekundentakt liefen die einzelnen Bünde der Broschüren durch die Maschine und konnten danach versandfertig gestapelt werden. Welche Entwicklung die Drucktechnik in den vergangenen 40 Jahren machte, vermittelte die alte Buchdruckmaschine der Marke Heidelberg. Sie sieht aus, als gehörte sie in ein Museum, und doch tut sie noch immer zuverlässig ihre Dienste. Die alte Dame aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wird für Stanzarbeiten gebraucht. Unzählige Hebel, Walzen und Zeiger bewegen sich im Gleichtakt und verbreiten nostalgischen Charme. Auch im Museumskeller konnten die «Augenschein»-Teilnehmer in der Vergangenheit schwelgen. Dazu gab es viel Geschichtliches zur «Volksstimme » sowie zur Entwicklung der Satz- und Drucktechnik. Erst etwa vier Jahrzehnte ist es her, seit im Zeitungsdruck der Offsetdruck den Buchdruck ablöste.

Volksstimme Nr. 89 / 2017